Geschichte des Landhauses
Hier in Döhle, am Rande der uralten Kulturlandschaft „Lüneburger Heide“, kreuzten sich im Mittelalter die Handelsstraßen Amsterdam – Königsberg und Hamburg – Hannover.
Bereits im 15. Jahrhundert stand an unserem Platz ein Gast- und Wirtshaus.
Es war eine Postkutschenstation, an der die Pferde gewechselt wurden. In früheren Zeiten wurde das Anwesen deshalb auch „Utspann“ genannt. Über die Jahrhunderte war hier Land- und Viehwirtschaft der Haupterwerb.
Das heutige Gasthaus wurde im Jahre 1887 von den gottesfürchtigen Bauersleuten Fritz und Luise Albers im typischen heidjer Stil aus gebrannten Tonziegeln, teilweise mit Fachwerk, erbaut. Eine alte am Ostgiebel eingelassene Tafel belegt das heute noch. Die Ställe für das Vieh und die Wohnräume befanden sich in einem gemeinsamen Gebäude.
Auch aus dieser Zeit stammen die umfangreichen – in der Lüneburger Heide heute wohl einmaligen – Wandmalereien in den Gasträumen. Sie wurden von Wandermalern gegen Kost und Logis erstellt.
Das Landhaus heute
Durch mehrfache Um- und Anbauten seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das Heide-Landhaus Döhle in den heutigen Zustand versetzt. Dabei wurde behutsam darauf geachtet, Zeugnisse der Geschichte zu erhalten und eine einzigartige behagliche Stimmung für die Gäste zu schaffen. Unsere Hotelzimmer bieten eine urige Atmosphäre und dennoch allen zeitgemäßen Komfort, den anspruchsvolle Gäste in einem modernen Hotel erwarten dürfen. Unser zünftiger Biergarten unter alten Bäumen schmiegt sich in Nischen aus alten Feldstein-Mauern. Fotos belegen, dass diese Mauern mindestens 100 Jahre alt sind.
Seit der Heideblüte 2013 ist Michael Veit Eigentümer des Heide-Landhaus Döhle. Nach vielen Jahren Erfahrung an einem anderen Ort hat er hier seine Lebensaufgabe gefunden. Zusammen mit seinem Team knüpfen wir an die Tradition an und führen das Haus in familiärer Weise. Wir möchten, dass sich alle Altersgruppen und Generationen bei uns zu hause fühlen. Unsere Küche bietet abwechslungsreiche Speisen – hausgemacht aus regionalen Produkten. Probieren sie unbedingt die Kuchen und Torten aus unserer hauseigenen Konditorei und unser hausgebackenes Landbrot.
Die einzigartige Landschaft und die romantischen gepflegten Dörfer machen eine Reise in die Lüneburger Heide zu jeder Jahreszeit zu einem besonderen Erlebnis. Erleben Sie unser Haus durch einen virtuellen Rundgang.
Chronik
11.500 – 8.000 v.Chr. Jungsteinzeit | Erste Ansiedlungen mit Ackerbau und Viehzucht in Döhle. Belegt durch eine in Döhle gefundene grobe Streitaxt aus kristallinem Gestein |
2.200 – 800 v. Chr. ältere Eisenzeit, ältere Bronzezeit | Weitere Funde und zahlreiche Grabhügel, die auf eine Besiedlung hinweisen. |
1452 | Erstmalige Erwähnung unseres Hofes in den Kirchenbüchern, größter von drei Höfen in Döhle, Besitzer: Luteke |
1540 | Besitzer: Hans Schroder |
1548 | Besitzer: Ties Garberdes (auch Thies Gerberß geschrieben) |
1550 | Verlauf der hansischen Handelsstraße in west-östlicher Richtung durch Döhle; bereits Gastbetrieb auf unserem Anwesen |
1577 | Besitzer: Cordt Garbers |
1613 | Übernahme durch Peter Witthöft, neuer Name des Hofes „Wittenhof“ |
1629 | Besitzer: Hans Witthöft (lt. Kriegsschadenverzeichnis nach dem Dänisch-Niedersächsischen Krieg, der zweiten Phase des 30-jährigen Krieges), gestorben 1680, verheiratet mit Altmutter Witthöft |
1650 | Postweg in nord-südlicher Richtung; Auf unserem Anwesen können Pferde gewechselt werden, deshalb wird es auch „Utspann“ genannt |
1663 | Besitzer: Peter Witthöft, geboren 1635, gestorben 1712, verheiratet mit Ilse Mette Möller aus Sudermühle, 5 Kinder |
1689 | Besitzer: Cord Witthöft, geboren 1664, gestorben 1716, verheiratet mit Anna Catharina Jürgens aus Wietzendorf, zwei Kinder; der zweite Sohn Johann Michael wird Vogt zu Bispingen |
1723 | Besitzer: Hinrich Witthöft, geboren 1690, gestorben 1751, verheiratet mit Anna Magdalena Müller aus Sudermühlen, 6 Kinder |
1750 | Besitzer: Johann Friederich Witthöft, geboren 1730, gestorben 1772, verheiratet mit zuerst Anna Catharina meyer aus Sinsdorf, dann mit Anna Maria Schröder aus Westergellersen, 3 Kinder |
1774 | Besitzer: Johann Friederich Witthöft, geboren 1751, gestorben 1783, verheiratet mit zuerst Anna Margarethe Isernhagen aus Schärzendorf, dann mit Anna Magdalene Scheele aus Hagen, 2 Kinder |
1784 | der Hof wird verwaltet durch Jürgen Becker aus Helmsdorf |
1806 | Besitzer: Johann Friedrich Witthöft, Geboren 1778, gestorben 1814, verheiratet mit Anna Catherine Rieckmann aus Nindorf, 3 Kinder |
1815 | Besitzer: Heinrich Christoph Albers (Sohn des Egestorfer Küsters), geboren 1790, gestorben 1875, verheiratet mit zuerst der Hof-Witwe Anna Catherine Witthöft (geb.. Rieckmann), dann mit Margarethe Dorothea Cohrs aus Putensen, 7 Kinder |
1823 – 1827 | Heinrich Christoph Albers ist Burmester (Bauernmeister) in Döhle, ein Amt ähnlich dem des heutigen Bürgermeisters |
1851 | Besitzer: Johann Christoph Albers, geboren 1826, gestorben 1874, verheiratet mit Margarethe Magdalene Elisabeth Cordes aus Gödensdorf, 8 Kinder |
1881 | Besitzer: Georg Friedrich Albers, geboren 1855, gestorben 1923, verheiratet mit Magdalene Charlotte Luise Matthies aus Nindorf, 3 Kinder |
1887 | Neubau des heutigen Haupthauses durch Fritz und Luise Albers |
ca. 1890 | Anbringung der Wandmalereien in den Gasträumen durch Wandermaler gegen Kost und Logis |
1898 – 1901 | Georg Friedrich Albers ist Burmester in Döhle |
1903 | Verkauf an Heinrich Christoph Buhr, geboren 1860, gestorben 1911, verheiratet mit Emma Marie Dorothea Murmeister aus Amelinghausen, 3 Kinder |
1909 | Besitzer: Heinrich Alfred Aevermann, geboren 1875, gestorben 1953, verheiratet mit Olga Katharina Johanna Finkelde aus Kassel, 2 Kinder. Heinrich Alfred Aevermann kauft den Wittenhof von seinem Vetter August Buhr |
1918 – 1946 | Heinrich Alfred Aevermann ist Ortsvorsteher von Döhle; Ortsvorsteher ist die neue Bezeichnung für Burmester |
ca. 1945 | Nun wird der Wittenhof „Aevermannshof“ genannt |
1948 | Besitzer: Maximilian Otto Krügel, geboren 1921, verheiratet mit Elisabeth Anna Aevermann, 2 Kinder |
ca. 1970 | Blütezeit des „Aevermanns Hof“, Grundsanierung und Anbau des heutigen Küchentraktes sowie Ausbau der Hotelzimmer im Obergeschoss und Umbau des auf dem Hof befindlichen Schweinestalles in Gastzimmer |
1979 | Besitzer: Alfred Ludwig Aevermann (Namensänderung nach dem Großvater von Krügel in Aevermann), geboren 1951, verheiratet mit Gesine Miketta aus Egestorf, 3 Kinder |
2002 | Verkauf an die fachfremden Eheleute Monika und Wolfgang Fehlow |
bis 2003 | erneute Grundsanierung von Restaurant und Hotel dabei Wiederentdeckung der (damals unter Rauhfasertapete verborgenen) Wandmalereien und deren Restaurierung. Ab jetzt als Heidehof Döhle bezeichnet. |
2003 | betrieben als Hotel Garni mit Café |
2013 | Erwerb und Wiederbelebung durch den derzeitigen Besitzer und Betreiber Michael Veit. Ab jetzt „Heide-Landhaus Döhle“ genannt. |